#4
Friederike Gräff
Frau Zilius legte ihr erstes Ei an einem Donnerstag
Erzählungen
In jedem Leben gibt es Momente, in denen etwas Unerwartetes geschieht. Momente wie Wunder. Oder Lebensphasen, in denen sich eine überraschende Abzweigung von eingetretenen Pfaden auftut und man sich selbst staunend zuschaut. Von diesen Momenten und Zuständen erzählt Friederike Gräff empathisch, lakonisch und mit nüchterner Komik.
Jede Erzählung im Buch ist ein eigener Kosmos und in jedem herrschen eigene Regeln: Die stellvertretende Abteilungsleiterin Frau Zilius legt zu ihrem Befremden ein faustgroßes Ei, während sie eigentlich mit einer unschönen Personalangelegenheit beschäftigt ist. Inmitten eines Gottesdienstes fängt Sabine Kleinhans an, ihrer Kirchenbank zu entschweben und damit einem Leben, eingeklemmt zwischen selbstherrlichen Arbeitskollegen und einem desinteressierten Ehemann. Bernward Kreutzträger beschließt an einem Mittwoch, sich einer Schafherde anzuschließen, weil ihn die Nähe anderer Menschen zunehmend zornig macht.
Friederike Gräffs Erzählungen gehen an die Grenzen dessen, was wir für Alltag und Wirklichkeit halten, und öffnen so den Blick für die quälend-wunderbaren Rätsel unserer Existenz.
Friederike Gräff, geboren 1972, Autorin und Journalistin, ist Redakteurin bei der taz und lebt in Hamburg. »Kafka müsste lächeln«, hieß es in der Begründung der Jury für den Hamburger Literaturpreis über ihre Texte, für die sie außerdem mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Als Sachbuchautorin hat sie sich mit der Kulturgeschichte des Wartens und dem Thema Schlaf beschäftigt.
Der Wein
Cuveé rosso
Palazzo Antinori
Marchesi Antinori ist das Synonym für Italiens edelste Weine und unvergleichliche Leidenschaft. Verwurzelt in den sanften Hügeln der Toskana kreiert die Familie seit über 600 Jahren Weine, die la dolce vita verkörpern und gleichzeitig die italienische Weinkultur auf internationaler Ebene neu definieren. Der Palazzo Antinori Rosso ist ein echter Klassiker. Er verbindet, so wie die Familie Antinori, die alte mit der modernen Toskana. Viel Sangiovese ist drin im Palazzo Antinori, aber auch Cabernet, Merlot und Syrah. Der Wein reift ein Jahr lang im Barrique und das sorgt für Struktur und Kraft, die besonders in älteren Jahrgängen brillieren. Wir haben deswegen einen 2017er rausgesucht.
- Farbe: Dicht und tief
- Duft: Kirschlikör, Cassis, Feige, Tabak und Kräuter
- Geschmack: Rotfruchtig mit eleganter Holznote, einer Spur Tabak und Vanille. Wunderbar harmonisch und tief
- Der Wein passt gegrilltem Lamm und Rind aber auch zu komplexen Geschichten