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Anne Stern
Wenn die Tage länger werden
Der Sommer, der mir gehörte
Sechs Wochen, aber gleichzeitig ein halbes Leben, das vor ihr lag: Mit zähfließenden Honigtagen am See. Mit Radfahrten über Waldbodenteppiche aus Tannennadeln. Mit kühlen Wasserspritzern auf geschlossenen Lidern und Pommes Rot-Weiß, kurz bevor das Schwimmbad schloss. Mit tiefblauem Himmel über dürren Fichten und senfgelben Feldern statt dem geplanten Abendbrot drinnen am Tisch. Es ist das erste Mal seit sechs Jahren, dass die alleinerziehende Musiklehrerin Lisa einen Sommer ohne ihren Sohn vor sich hat. Doch die lang ersehnte Freiheit bringt auch Zweifel mit sich. Da ist die Sehnsucht nach ihrem Kind und die Frage, was für eine Frau sie eigentlich ist, wenn sie mal keine Mutter ist.
Auf der Suche nach einem Restaurator für ihre alte vernachlässigte Geige begegnet sie der Obstbäuerin Ute in ihrem Kirschgarten, einer Frau, die keine Zeit mehr für Kompromisse hat. Bald wird Lisa klar, dass die Frage nach ihr selbst eng mit all dem verknüpft ist, worüber in ihrer Familie stets geschwiegen wurde. Und sie erfährt die unwiderstehliche Magie eines Sommers zwischen den Abgründen der Vergangenheit und einer neuen flirrenden Freiheit. Ein schwebend schöner, tiefgründiger Roman.
Anne Stern, geb. 1982 in Berlin, ist promovierte Germanistin und Historikerin. In ihren Büchern stehen Frauen im Mittelpunkt. Ihre seit 2020 im Rowohlt Verlag erscheinende Romanreihe “Fräulein Gold” über eine Berliner Hebamme in den 1920er Jahren erreichte die Bestseller-Listen. Im Sommer 2021 erschien die fiktive Romanbiografie “Meine Freundin Lotte” über die Freundschaft zwischen der Malerin Lotte Laserstein und ihrem Modell Traute Rose bei Kindler. 2023-24 folgte die historische Romanreihe “Das Opernhaus”. Seit 2022 veröffentlicht Anne Stern auch beim Berliner Aufbau-Verlag. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Berlin-Lichterfelde.
Der Wein
Kreuznacher St. Martin
Grauburgunder
Graf Plettenberg
Die Frucht adelt den Wein, Herr Graf. Daran hat sich Falk von Plettenberg, seines Zeichens Shooting-Star von der Nahe, geradezu idealtypisch gehalten. Zudem hat er den Grauburgunder von den Tonböden seiner Spitzenlage an der Nahe „St. Martin“ mit faszinierendem Schliff ausgestattet. Und so fügen sich die Aromen zu einem begeisternden Ganzen.
- Farbe: Helles, leuchtendes Gelb
- Duft: Aromen reifer Früchte, Honigmelone
- Geschmack: Cremiger Schmelz; perfekte Liaison von Honigmelone, Mandel, Citrus und Butternut-Kürbis.
- Der Wein passt zu Pizza/Quiche/Flammkuchen, Salat mit Essig & Öl, Rind gebraten/gegrillt